Ort: Linz - Neues Musiktheater, Foyerbühne
Interpret(en): Solisten des Linzer Landestheaters | Marc Reibel, Musikalische Leitung / Ensemble Spektren / Tanja Weidner, Inszenierung | Stefan Bleidorn, Bühne und Kostüme
Den Kindern Marie und Florian ist langweilig. Sie stöbern auf dem Dachboden in einer alten Kiste und finden darin Pfeil und Bogen. Auf dem Pfeil ist der Name „Lynx“ eingeritzt, und er leuchtet. Was hat das zu bedeuten? Ist es vielleicht ein magischer Pfeil? Florian möchte ihn lieber in die Kiste zurücklegen, aber Marie ist entschlossen herauszufinden, was es mit „Lynx“ auf sich hat. Sie schießt den Pfeil in den Himmel. Und pfeilschnell sind auch die beiden Kinder in einer anderen Zeit und Welt: Im Mittelalter, wo eine Stadt an einem großen Fluss von vielen Soldaten auf Befehl des Herzogs Tassilo belagert wird. Die Bewohner hungern. Sie dürfen die Stadt nicht verlassen. Und erst recht nicht in den umliegenden Wäldern jagen! Der Bürgermeister der Stadt ist verzweifelt. Aber Brigid, eine couragierte junge Jägerin, die sich im Wald genauso gut auskennt wie in der Stadt, will den Belagerungsring des Herzogs durchbrechen. Im Wald hat Brigid einen guten Freund: Lynx, den Luchs, der die Freiheit genauso liebt wie sie …
Marie freundet sich mit Brigid an, was nicht ungefährlich ist; schließlich hat Brigid das Gebot des Herzogs übertreten. Im Gefolge Tassilos ist übrigens ein Knappe, der aussieht wie Florian. Aber auch der kann nicht verhindern, dass Brigid und Marie auf Geheiß des Herzogs verhaftet werden. Der Herzog will sie nur freilassen, wenn sie ihm zu einer anderen Jagdtrophäe verhelfen: Er will den Luchs, er will: Lynx.
Thomas Sessler Verlag Wien |
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Dafür ist die Musik von Helmut Schmidinger umso genialer. Das ist ganz großes Musiktheater – nicht bloß für die Kleinen. Eine in allen Belangen hinreißende Uraufführung erlebte Helmut Schmidingers Kinderoper „Lynx, der Luchs“ im Foyer des Neuen Musiktheaters. Schmidinger behandelt das Instrumentarium in bravourös-eleganter Weise und erzielt dadurch einen wirkungsvollen, kernigen Sound, der auch die Dramatik des Geschehens auf der Bühne unterstreicht. |
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Ort: Villach - Congress Center
Interpret(en): Die Kinder der "MusikTheaterTage" | Stephan Kühne, Gesamtleitung | Christian Aichinger, Regie
Noch nie war in Raffstätten ein Ereignis mit größerer Spannung erwartet worden als die Eröffnung des Hutterschen Testaments. Da Heinrich Hutter über keine direkten Nachkommen verfügt, rechnen sich viele Chancen auf das üppige Erbe aus. Doch es kommt alles ganz anders: Als Universalerbe wird ein Bauernbursche eingesetzt, den niemand kennt. Vor Antritt seines Erbes muss Wendelin allerdings eine Nacht auf dem Dachboden eines spukenden Hauses verbringen. Dort wird der Furchtlose von traurigen Puppen geweckt, die ihre Köpfe aus alten Kisten strecken. Sie erzählen Wendelin ihre Geschichte, und so erfährt dieser, dass die bunte Gesellschaft einst mit dem kleinen Heinrich und dessen Großvater als Puppentheater durch die Lande zog, um die Menschen zu „berühren“. Wendelin entscheidet sich, das eigentliche Vermächtnis Heinrich Hutters anzutreten und fährt mit seinen neuen Freunden von Stadt zu Stadt. So kommen die fröhlichen Gefährten auch nach Raffstätten, wo sie ihr erfolgreichstes Stück zum Besten geben, jenes von der Frau mit der Wurst auf der Nase…
Auf der Bühne ist Bewegung, im Orchestergraben ist Rhythmus: Die Kinderoper „Die Nasenwurst“ beschloss die MusikTheaterTage des Carinthischen Sommers. Dass sich die Kinder in der kurzen Einarbeitungszeit das alles merkten – Respekt! 66 waren es insgesamt bei der diesjährigen Kinderoper: Sie tanzten, sangen, schauspielerten, mussten schwierige, weil „unmerkliche“ Szenenwechsel auf offener Bühne bewältigen, in die Kunst des Schwarztheaters hineinschnuppern, Räder schlagen… Und das alles in einer ernsthaften Produktion mit zeitgenössischer Musik und ungewohnten Singintervallen […] Das Autorenteam Markus Siber (Libretto) und Helmut Schmidinger (Komposition) hat das Auftragswerk des Carinthischen Sommers mit „Message“ befüllt. Textlich zweifach: was Generationen den Nachkommen hinterlassen – und wie ein junger Mensch zur Kunst finden kann […] Und musikalisch? Dass Musik von, für und mit Kindern nicht kindisch sein muss, sondern kindgerecht spannend sein kann. Kärntner Tageszeitung |
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Ort: Wels - Stadttheater
Interpret(en): Birgit Heindler, Sopran / Franz Strasser, Schauspieler / Franz - Quartett / Irmgard Paulis, Regie
Wir befinden uns im Restaurant eines sehr guten Hotels.
Das Essen ist vorbei, man trinkt noch Wein,
die Musik spielt, man kommt ins Reden,
der Mann und die Frau, er älter, sie jünger,
er gesetzt, sie auf Wanderschaft,
er macht eine Fahrt ins Blaue, sie hat ein Ziel,
er will weg, sie will ankommen,
er hat fixe Antworten, sie ist auf der Suche –
auf den Spuren des Franz von Assisi.
Und auf einmal sind seine Antworten nicht mehr fix,
seine Werte werden auf den Kopf gestellt,
die Macht wird zu Boden geworfen,
die Armut tanzt,
das Bittere wird süß,
es ist schön, nicht mächtig zu sein.
Das ist doch verrückt –
Ja, total verrückt, es verrückt die Welt total.
Sie geht, es ist besser im Regen auf der Straße als in einem vornehmen Hotel.
Er bleibt und weiß nicht, wie ihm geschieht.
[…] ein „Kammermusiktheater“ von Helmut Schmidinger (Musik) und Franz Strasser (Text), das am Dienstag im Stadtsaal Wels, vor vollem Haus und lebhaft akklamiert, seine Uraufführung erlebte. […] Wie es sich für ein im Wortsinn echtes Musiktheater gehört, führen Instrumentalmusik, Gesang und Sprechtext weitgehend ein gleichgewichtiges Eigenleben und sind dennoch sorgfältig aufeinander abgestimmt. […] Dieses Wechselbad der Gefühle zu charakterisieren, ist das wahre Kunststück des Komponisten, der eine bewegende Musik geschrieben hat. […] Der begeisterte Schlussapplaus führt zur Frage, warum dieses bemerkenswerte Stück nicht schon die eine oder andere Intendanz größerer Theater aus der Selbstgefälligkeit aufgeschreckt hat. Neues Volksblatt |
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Ort: Lambach - Festsaal Gasthof Sammer
Interpret(en): Solisten, Chor und Orchester der MHS Lambach | Christoph Niederhauser
Ort: Wels - Stadtpfarrkirche
Interpret(en): Franz Strasser, Schauspieler | Werner Mayrhuber, Klarinette | Elisabeth Ragl, Violoncello | Wolfgang Reifeneder, Perkussion
Vorspiel: Der kaisertreue und unter Heimweh nach Italien leidende Statthalter Aquilinus lässt ein Vollzugsprotokoll über die Durchführung der kaiserlichen Dekrete schreiben.
1. Akt: Aquilinus reflektiert das Verhör, die Verurteilung und Hinrichtung seines ehemaligen obersten Beamten und Freundes.
"Er ist ein Narr. Was hätt’ ich denn tun sollen."
2. Akt: Aquilinus ist in einem Pensionistenheim, das von den Christen betrieben wird, und denkt über die geänderte Situation nach. Inzwischen ist das Christentum eine erlaubte Religion und liefert sich mit den alten Kulten heftige Kämpfe.
"Das hat man ja nicht wissen können. Das tun halt alle."
3. Akt: Aquilinus sieht das Ganze JETZT, er trifft Florian, Diokletian und noch viele andere. Der Blickwinkel ist weit geworden und er erkennt, dass es
im Leben die Chance gibt, etwas zu be- und ergreifen und an diesem festzuhalten auch auf die Gefahr hin, dabei umzukommen.
"Nachher weiß man’s immer besser."
Nachspiel: Die Schreibmaschine, die alles aufzeichnet, was man ihr eingibt, hat ihren Dienst getan.
"Erzählt, beschrieben, gesehen, gehört."
... Genau diese Sparsamkeit bei größtmöglicher Wirkung sucht ihresgleichen in der zeitgenössischen Musikbühnenliteratur ... Neues Volksblatt Oberösterreichische Nachrichten |
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Ort: Lambach - Festsaal Gasthof Sammer
Interpret(en): Solisten, Chor und Orchester der MHS Lambach | Christoph Niederhauser
Westernballade vereint alle 120 Musikhauptschüler aus Lambach
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Ort: Wels - Stadttheater
Interpret(en): Solisten der oö. Landesmusikschulen, A Capella Chor Wels, OÖ. Kammerensemble | Walter Rescheneder
Inhalt:
Hannah ist zu Musik aus dem Radio mit ihrer Leidenschaft, dem Malen beschäftigt; Vater und Mutter schauen fern; die Nachbarn kommentieren die Situation; Hannah bittet ihre Eltern, ob sie ihr Modell sitzen, aber sie haben keine Zeit. Hannah versinkt wieder derart in ihre Malerei, dass sie nicht bemerkt, wie das von der Mutter auf den Herd gestellte Essen anbrennt und die Flammen auf die Umgebung übergreifen: die Wohnung explodiert in einem Lichtblitz, bei dem Hannah ihr Augenlicht verliert.
Sie wird von den Eltern der Obhut Tante Phobias anvertraut, die einen “vernünftigen Menschen” aus ihr machen soll. Bei Tante Phobia vernimmt sie Töne - vom Nachbarsjungen Pablo auf seinem Instrument erzeugt - , die sich auf ihrer Leinwand farbig widerspiegeln. Beide erregen durch ihr gemeinsames Musizieren, Tanzen und Malen und durch Hannahs Beschluss, ihren Traum einer „musikalischen Malerin” zu verwirklichen, den Ärger von Tante Phobia und den der Nachbarn.
Durch den Tumult angelockt, erscheint die multimediale Galeristin Globalia im Web und tritt aus dem Bildschirm in das Geschehen. Sie ist begeistert von den Tonbildern der beiden und verspricht, die Werke in ihrer weltweiten Galerie auszustellen, wo Hannah auch den lang ersehnten Erfolg erntet und am Schluss haben es auch die Eltern und Nachbarn schon immer gewusst, dass in ihrem Kind eine große Künstlerin steckt.
Den Vogel schoss die Uraufführung einer konzertanten Suite aus „Picassa“ ab, einem vom Welser Komponisten Helmut Schmidinger ideenreich geformten Stück neuen Musiktheaters. Insgesamt ein wohlgelungenes Stück Musiktheater unserer Tage, bei dem alles zusammenpasst und dem weite Verbreitung zu wünschen ist. |
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Ort: Lambach - Festsaal Gasthof Sammer
Interpret(en): Solisten, Chor und Orchester der MHS Lambach | Christoph Niederhauser
Inhalt:
1. Akt: Der Lehrer vermisst eine Diskette mit sämtlichen Noten und persönlichen Aufzeichnungen. Er verdächtigt das Klasse 1 und droht den Schülern mit der Streichung des Schulfestes und mit dem Einschalten der Polizei. Für ihn bedeutet der Verlust eine Katastrophe, und er befürchtet dadurch das Ende seiner Karriere. Die Schüler sind ratlos und wehren sich vehement gegen die ungerechten Anschuldigungen. Sie verdächtigen ihrerseits die Schüler der Parallelklasse, die Diskette gestohlen zu haben. Es kommt zu einer Konfrontation und Rauferei auf dem Schulhof. Gemeinsam beschließen sie, den Fall auf eigene Faust zu klären. Die „Operation Fliegenklappe“ beginnt.
2. Akt: Im Rahmen einer Besprechung mit Lehrern und den Klassensprechern plant der Direktor das große Schulfest. Der Lehrer will es mit allen Mitteln verhindern, den Verlust der Diskette aber vertuschen. Das Fest soll aber trotzdem stattfinden. Die Klassensprecher erhalten einen Schulschlüssel, um in ihre Freizeit Vorbereitungen dafür treffen zu können. In der Nacht stellen einige Schüler Nachforschungen in der Schule an. Im EDV-Raum, entdecken sie ein Glas mit Lippenstiftspuren. Sie vermuten nun, dass die Lehrerin nach ihnen im EDV-Raum war und die Diskette entwendet haben könnte. In der Turnstunde kommt es zu einem Eklat. Einige Schüler werfen der Lehrerin vor, eine Diebin zu sein. Sie ist fassungslos und kann sich dieses Verhalten nicht erklären. Der Lehrer schaltet die Polizei ein. Die Verhöre des Kommissars verlaufen ergebnislos, da sich die Schüler weigern, mit der Polizei zusammenzuarbeiten.
3. Akt: In einer Deutschstunde wird ein Liebesgedicht von J.W.v.Goethe besprochen. Paul trägt es in einem Dialog mit Maria, in die er sich verliebt hat, vor. Zwei Polizisten betreten die Klasse und durchsuchen die Taschen der Schüler. Die Aktion verläuft ergebnislos. Allerdings gibt es im Klassenzimmer einen Ort, der nicht durchsucht worden ist ...
Das Besondere dran: „Operation Fliegenklappe“, getextet und komponiert von dem aus Wels stammenden Komponisten Helmut Schmidinger, tanzt in jeder Hinsicht aus der Reihe der üblichen Schul-Musicals. Die Story ist aus dem Schul-Alltag gegriffen und transportiert mit bewährten und originellen Mitteln der Komödie ernste Themen wie versteckten Faschismus, das Bemänteln von pädagogischem Fehlverhalten, das Abschieben von Verantwortung, Verdrängungsmechanismen bei Lehrern und Schülern - kurz, einen ganzen Katalog von Problemen der Schule heute. Schmidinger benützt weder den Holzhammer noch den erhobenen Zeigefinger, er leuchtet das Geschehen mit dem kritischen Scheinwerfer auf ebenso hintergründige wie komödiantische Art immer aus jener Ecke aus, wo man es nicht erwartet.
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Ort: Linz - Neues Rathaus, Festsaal
Interpret(en): Solisten, Chor und Orchester der MHS Linz-Harbach | Markus Mayr
Inhalt:
1. Akt: Der Fernsehsprecher begrüßt die Zuseher und kündigt einen Livebericht zur gespannten Situation in Luftikus, einem Ort in der Nähe des Luftschlosses an (Szene 1). Der Journalist meldet sich vom Einsatzort (Szene 2), der Chor der Luftgeister beschreibt bedrohlich warnend die Situation aus dem Hintergrund ("Es ist dicke Luft in Luftikus"). Die Bewohner von Luftikus bewirken durch ihr oberflächliches, beziehungsloses (Szene 3), machtgieriges (Szene 4) und aggressives (Szene 5) Verhalten eine wesentliche Verschlechterung der Luft bis hin zur Ungenießbarkeit. Die Luftgeister vom Luftschloß sehen sich gezwungen, die schlechte Luft in großen Säcken wegzutragen - Balletteinlage - die Bewohner bleiben wie versteinert stehen (Szene 6).
2. Akt: Der Fernsehsprecher interviewt Prof. Dr. Schnellerwisser vom Institut für Analysen und Katastrophen zur momentanen Situation in Luftikus (Szene 7).I Der Journalist berichtet live von der Luftnot der Bevölkerung und wird von dieser davongejagt (Szene 8). In der nächsten Szene wird das Versagen der Medizin bei dieser Art von Luftnot geschildert (Ärztin: "Ich bin mit meiner Kunst am Ende") und die Idee eines Ortsgipfelgesprächs geboren (Szene 9). Nun folgt ein musikalisches Interludium, das noch einmal alles zusammenfaßt und die große Versammlung vorbereitet (Szene 10). Das nun folgende Ortsgipfelgespräch beginnt mit gegenseitigen Schuldzuweisungen.
Erst die wirkliche Ausweglosigkeit der Situation und die Innere Stimme der Teilnehmer bewirken die notwendige Veränderung. Das Zuhören und Miteinander Reden hat die Luftsituation gerettet (Szene 11). In der Schlußszene bringen die Luftgeister wieder die großen Säcke und diesmal strömt aus den Luftballons gute Luft auf die Bühne und alle singen zum Abschluß: "Es war schlechte Luft in Luftikus und damit ist jetzt endlich Schluß!"
Das Anliegen des Komponisten, der Jugend einen Weg zur Lösung der Zeitprobleme, aber auch zur zeitgenössischen Musik zu zeigen ist in jeder Hinsicht aufgegangen.
Der entscheidende Impuls, das Projekt schließlich doch durchzuziehen, ging bezeichnenderweise von den Schülern aus. Durch die Musik und durch die Themenstellung fühlten sie sich so stark motiviert, daß sie nicht nur über sich selbst hinauswuchsen, sondern auch Lehrer und Schulleitung mitrissen. |
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